Der Club unternahm vom 22.06 bis 28.06 2019 einen Ausflug ins Baskenland und benachbarte Regionen. Dabei erfuhren die Teilnehmer viel über Land und Leute und vor allem der Geschichte des Landes.
Wohnort und Zentrum der Reise war ein 4-Sterne-Hotel in San Sebastian, wo auch morgens und abends die Verpflegung eingenommen wurde. Von dort aus wurden jeden Tag Sternfahrten in die wichtigsten Städte und Landschaften der Umgebung unternommen. Begleitet wurde die Tour von einer äußerst kompetenten Reiseleiterin – selbst überzeugte Baskin - ,die viel über Land und Leute zu erzählen wusste und auch über die Geschichte des Landes, die uns überall in den Städten und deren Bauwerken begegnete.
Blick auf San Sebastian vom Igueldo
Da ging es kreuz und quer durch die Jahrhunderte, die vielen verschiedenen Dynastien, die das Land beherrscht hatten. Auch das Christentum kam in Form von Kathedralen nicht zu kurz, von den Mauren war eher weniger zu sehen, die kamen über Land nur bis Pamplona. Überhaupt war das Baskenland ein Durchgangsland für viele Völker: Kelten, Römer u.a. und natürlich diversen Königsfamilien aus Frankreich, Spanien, Deutschland und England. Napoleon war auch da. Häufig war diese Besetzungen von Krieg und Zerstörung begleitet. Auch die Deutschen spielten eine (unrühmliche) Rolle, indem sie mithalfen, das baskische Zentrum Guernica am 26. April 1937 mit Luftangriffen zu zerstören und viele Menschenleben zu vernichten.
Es ging aber auch kreuz und quer durch Landschaften mit teilweise bizarren Bergformen bis hin zum eher lieblichen Weinbaugebiet La Rioja.
Wir wurden unterwegs mit vielen Informationen von der Reiseleiterin gefüttert, etwa über die Aktivitäten der ETA oder über die Autonomiebestrebungen der Region. Im Rahmen dieses Artikels kann man das im Detail gar nicht alles wiedergeben.
Anstrengend war es manchmal auch, denn jeden Tag nahmen wir zu Fuß an Führungen durch die Städte und Kirchen teil, aber das war den Teilnehmern ja von Anfang an klar. Auch dass man seine individuellen Wünsche im Rahmen einer Gruppenreise einschränken muss, war klar. Wer will schon gern seine Gruppe in einer fremden Stadt verlieren.
Trotzdem gab es auch genügend Freiraum für Einzelne oder Kleingruppen, um z.B. sich an den Pinchos (auf baskisch pintxos) zu laben, der baskischen Variation der Tapas. In den Städten wurden die Spieße in vielen Variationen angeboten und zusammen mit einem Bier oder dem dort üblichen Sidra (Most) war das ein preiswertes Vergnügen. In San Sebastian hätte man natürlich auch in die Michelin-Sterne-Küche eintreten können, deren Dichte dort sehr hoch ist.
Hier noch ein paar Beschreibungen zu den Reisezielen:
In den ersten zwei Tagen ging es in die Altstädte von San Sebastian und Bilbao und nach Guernica (s.o.). Sehr beeindruckend war in Bilbao das Guggenheim-Museum, das zeitgenössische Kunst beherbergt. Grandios ist vor allem die Architektur des Museums sowohl innen als auch außen. Das hat mehr beeindruckt als die Kunstwerke selber.
Am dritten Tag war ein Ausflug nach La Rioja angesetzt mit dem Besuch eines Weingutes, gekrönt durch Ausführungen über den Weinbau und damit verbundenen Weinproben. Auf der Rückfahrt spazierten wir durch Pamplona, das für seinen jährlich stattfindenden Stierlauf auf seinen Straßen und den damit verbundenen Exzessen berühmt ist (seit 1924 fünfzehn Tote!). Es scheint den Spaniern Spaß zu machen, sich auf die Hörner nehmen zu lassen.
Der vierte Tag führte uns ins französische Baskenland nach Biarritz und die zwei kleineren Städte Saint Jean de Luz und auf der spanischen Seite Hondarribia.
Das See- und Heilbad Biarritz ist geprägt worden durch den europäischen Adel, was man an den Prachtbauten erkennen kann.
Am fünften Tag waren Burgos und Vitoria-Gasteiz an der Reihe. Burgos hat eine wunderschöne Altstadt und eine sehr beeindruckende Kathedrale, die zum Weltkulturerbe gehört. Auf der Rückfahrt besuchten wir noch Vitoria-Gasteiz, einer sehr freundlichen und einladenden Hauptstadt der spanischen Autonomen Region Baskenland.
Am sechsten Tag ging es zur Provinz Guipuzkoa und etlichen Gemeinden. Ein wesentlicher Tagespunkt war die Basilika und das Geburthaus vom Heiligen Ignatius von Loyola. Er war Mitbegründer des Jesuitenordens, als Ritter und Edelmann erzogen und später zum Bettler und Pilger nach einer Kriegsverletzung konvertiert. Über ihn ließe sich viel berichten.
Der siebte Tag war geprägt von einer Visite der Stadt Santander im Westen von Bilbao in der Autonomen Gemeinschaft Kantabrien. Hier sagt man, dass man auch bei bestem Wetter den Schirm immer dabei haben sollte. Wir hatten aber auf der ganzen Reise großes Glück mit dem Wetter. Unterwegs unternahmen wir noch einen Schiffsausflug in Laredo und mussten dann leider die Rückreise nach Bilbao antreten.
Vielleicht noch ein Wort zur baskischen Sprache: Die Herkunft der baskischen Sprache ist unklar und sie ist offensichtlich mit keiner anderen Sprache verwandt. Die Reiseleiterin hat viele Beispiele genannt, für uns war das allerdings kaum zu behalten, die Fremdsprachen, die wir aus der Schule kennen, helfen einem dabei nicht.
Insgesamt haben wir viel gesehen und viel Kontakt mit der Vergangenheit bzw. Geschichte gehabt. Das Schöne war auch: Man musste sich um nichts kümmern, denn die Reise war bis ins Detail geplant und hervorragend organisiert.